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Marten Kantus: Counterpose (Review)
Artist: | Marten Kantus |
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Album: | Counterpose |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Stimmige instrumentale Vielfalt |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 46:00 | |
Erschienen: | 03.10.2022 | |
Website: | [Link] |
Auch mit seinem neunzehnten Album zieht MARTEN KANTUS wieder solitär und leider immer noch zu tief unterm Radar seine Kreise. „Counterpose“, die Kunst des Gegensätzlichen, das Spiel von Entscheiden und Teilen, zwei über zwanzigminütige Instrumentaltracks, auf Seite Eins findet sich die Wahrheit, auf Zwei Glaube. Ob miteinander oder gegeneinander bleibt offen.
Der Multiinstrumentalist Kantus spielt wieder seine ganz persönliche Kombination aus Folkprog-Miniaturen in der geistigen und instrumentalen Verwandtschaft zu Mike Oldfield, Neoklassik, Minimal Music und Jazz. Bereits zu Beginn weist das gleichzeitig düster-drängende und luftige Spiel eine starke Horrorfilm-Affinität auf: „Counterpose“ wäre ein feiner musikalischer Giallo-Begleiter.
Die Musik pendelt zwischen repetitiven Passagen und abwechslungsreichem Hopping. Das fließt meist, kann aber auch von einem Motiv zackig zum nächsten springen, oft wohlig melodiös, gelegentlich kratzig und mild gegen Wohlklang aufbegehrend. Die Wahrheit ist halt nicht immer ein Zuckerschlecken.
Geprägt ist der Sound von einer verhangenen Traurigkeit, die erst während „Faith“ dezent fröhlicheren Klängen von milder Aufbruchsstimmung weicht. Hier existiert, gerade wegen des wohl austarierten Gitarren- und Piano-Einsatzes, eine stärkere Nähe zu Mike Oldfield, besonders seinem „Incantations“- Album.
Akustische und elektrische Instrumente stehen gleichberechtigt nebeneinander, kurze Vokaleinsätze, Chöre inkludiert, werden per Sample eingebaut und das funktioniert erstaunlich gut. Neben den obligatorischen Gitarren, Bass, Schlagwerken und Tasteninstrumenten, befinden sich auch eine Harfe, Violine und diverse Blasinstrumente im Einsatz. Für eine Eigenproduktion ist das mal wieder ein kleines akkurat zusammengetüfteltes, stimmungsvolles Glanzstück, dessen einzelnen Teile ein wohlgeratenes Ganzes ergeben.
FAZIT: Das musikalische Ein-Mann-Universum MARTEN KANTUS‘ hat genau ein Jahr nach „Larynx“ ein weiteres Großwerk am Start. Ein atmosphärischer Herbst-Soundtrack, der viele Vorfahren, aber nur einen Erzeuger kennt. Eine großartige Leistung, die es wie üblich beim Künstler zum kostenlosen(!) Download oder für wenige Euro als Tonträger zu erwerben gibt. Highly recommended!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Truth
- Faith
- Bass - Marten Kantus
- Gitarre - Marten Kantus
- Keys - Marten Kantus
- Schlagzeug - Marten Kantus
- Sonstige - Marten Kantus (violin, saxophon, celtic harp, flute, clarinet, melodica, virtuak instruments)
- Echology (2003) - 11/15 Punkten
- Insomnia (2004) - 7/15 Punkten
- Celluloid – Music For Imaginary Films (2005) - 13/15 Punkten
- Male (2006) - 14/15 Punkten
- Catwalk (2007) - 12/15 Punkten
- Stratify (2007) - 10/15 Punkten
- Pulmonaire (2008) - 10/15 Punkten
- Airframe (2009) - 10/15 Punkten
- Rotorhead (2010) - 12/15 Punkten
- Nimbus (2011) - 11/15 Punkten
- Elevator (2012) - 13/15 Punkten
- Apostle (2013) - 11/15 Punkten
- Necessary Music (2014) - 13/15 Punkten
- Requiem (2015) - 6/15 Punkten
- Refugi (2016) - 12/15 Punkten
- North (2021) - 13/15 Punkten
- Larynx (2021) - 11/15 Punkten
- Juvenilia (2021) - 12/15 Punkten
- Counterpose (2022) - 12/15 Punkten
- Earthtones (2023) - 12/15 Punkten
- Salvation (2024) - 11/15 Punkten
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